Aus den angegebenen Zutaten einen Rührteig herstellen.

Wie, ihr wisst nicht, wie das geht? Nie bei Muttern über die Schultern geschaut? Immer nur konsumiert, was? Also, kleine Nachhilfestunde:

Zuerst die Eier und die Butter aus dem Kühlschrank holen, die Zutaten sollten möglichst alle Zimmertemperatur haben. Ausgesprochen hilfreich wäre nun der Besitz einer Küchenmaschine oder eines Handmixers, aber Ärmelschmalz wie bei Grossmama geht natürlich auch.

Butter und Zucker weisschaumig rühren (könnte jetzt ohne Übung mit dem Ärmelschmalz schon schwierig werden). Dann nacheinander die Eier unterrühren, bis die Masse gleichmäßig aussieht. Gelingt leider nicht immer, ist aber nicht soo tragisch. Die restlichen pulverförmigen Zutaten dazugeben, anschliessend den Rotwein. Es empfiehlt sich an dieser Stelle, den Rotwein überhaupt erstmal zu testen:

1. er könnte für diesen Zweck vielleicht doch zu schade sein: Unternehmen sofort abbrechen, besten Freund/in anrufen und Wein geniessen.
2. Wein für den Zweck in Ordnung: noch einen Schluck zur Stimmungsverbesserung und weiter geht`s.

Die Schokostreusel nur noch vorsichtig unterrühren. Entweder eine Springform mit Kranzeinsatz nehmen oder eine Kastenform. Die Form gut ausfetten, das macht man mit Butter oder Margarine unter zuhilfenahme eines Backpinsels, dann mit Semmelbrösel (Paniermehl) ausstreuen. Sollte man nicht vergessen, sonst weigert sich der Kuchen nach dem Backen, die Form zu verlassen. Kuchenkrümel in einer Schüssel zum kollektiven Auslöffeln hat in Notsituationen auch seinen Reiz!

Nun den Teig in der Form gleichmässig verteilen. Das ist nicht so schwer, weil dieser Teig ziemlich dünnflüssig ist. Und jetzt ab in den Ofen. Keine Panik, der Ofen braucht nicht vorgeheizt zu werden, Heissluft bei 160-170°C ist ok. Nach ca. einer halben Stunde probieren, ob der Kuchen schon fertig ist - nein nicht mit den Fingern! Ich benutze immer eine alte metallene Stricknadel, aber Schaschlikspiesschen aus Metall oder Holz geht auch. Das Instrument vorsichtig in den Kuchen bis auf den Boden stecken. Wenn beim Herausziehen kein Teig mehr kleben bleibt, ist der Kuchen fertig. Ofen ausschalten.

Kuchen noch 5min. im Ofen lassen, es sei denn, ihr habt zuviel vom Roten gekostet und der Kuchen ist leicht angekokelt, dann natürlich sofort raus!! Auf einem Kuchenrost noch ein paar Minuten abkühlen lassen, dann löst er sich leichter aus der Form. Ihr traut euch nicht, den Kuchen zu stürzen? Ganz einfach: das Kuchengitter verkehrtherum auf die Form legen, mit Topflappen Gitter und Form gleichzeitig packen und umdrehen. Jetzt braucht ihr die Form nur noch vorsichtig nach oben wegziehen. Voilà! Herzlichen Glückwunsch!

Hat nicht so 100prozentig hingehauen? Bewährte Rettungsmöglichkeiten: ein gnädiges Mäntelchen aus gesiebtem Puderzucker hat schon Grossmama`s semioptimale Ergebnisse kaschiert. Für härtere Fälle kann man angekokelte Schichten wegkratzen und einen Schokoladenüberzug verwenden (gibt es vorgefertigt zu kaufen-die selbsterstellte Version aus Kuvertüre oder Puderzucker/Kakao/Palmin/etwas Wasser würde ich an so einem Unglückstag lieber nicht  versuchen). Notfalls geht immer noch die oben erwähnt Lösung: brauchbare Krümel in eine Schüssel zum Auslöffeln!